Zwischenbericht

Im Februar bin ich, Nora Köber, in mein FSJ gestartet. In meinem FSJ bin ich mit Geflüchteten unterwegs und darf dadurch nicht nur ganz viele, super liebe neue Menschen kennenlernen, sondern auch andere Kulturen.

 

Die ersten eineinhalb Monate:

Meine erste Zeit war geprägt davon, ganz viele Menschen kennenzulernen und zu versuchen mir alle Namen so gut es geht zu merken. Mit Annika, die auch im Februar im Projekt „Damit Geflüchtete Heimat finden“ als CVJM Sekretärin angefangen hat, war ich viel bei Familien. Schnell habe ich gelernt, dass zu Besuchen auch immer viel Essen und Trinken dazugehört, denn egal wo man hinkommt, man bekommt eigentlich immer Tee und arabischen Kaffee, Kekse und oft auch ganze Mahlzeiten angeboten. Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis mit den Familien zusammen zu essen. Wenn man so im Wohnzimmer sitzt und Gerichte aus Syrien isst und um einen herum noch arabisch gesprochen wird vergisst man manchmal fasst, dass man in Deutschland ist. Außer zu essen und über Geschichten ins Gespräch zu kommen oder mit den Kindern zu spielen, helfe ich den Kindern mit den Hausaufgaben und gebe den Müttern Deutsch Nachhilfe, wenn ich bei Familien bin. Was auf jeden Fall sehr bemerkenswert ist, ist die unglaubliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Familien.
Im Februar bin ich immer mit einer Familie zum Indoor Spielplatz des CVJM Weingartens gegangen, was sehr schön war, da die Kinder dort eine große Auswahl zum Spielen hatten und die Möglichkeit, andere Kinder kennenzulernen. Danach sind sogar zwei der Kinder mit mir zusammen in die Jungschar gegangen, es war super cool zu sehen wie es doch auch mit wenig Deutsch funktioniert, dass sie sich in die Gruppe integrieren.

 

Corona und jetzt?

Gerne würde ich jetzt von vielen Aktionen berichten, welche die letzten Monate gewesen wären, aber mitte März schlug dann Corona zu und plötzlich war vieles, was sich gerade so in meinem Alltag etabliert hatte unmöglich. Keine Familienbesuche mehr, keine Nachhilfe, keine Projekte. Während dieser Zeit haben wir als Team versucht, so gut es ging per Telefon mit den Familien in Kontakt zu bleiben und ihnen auch immer wieder, ein paar Kleinigkeiten zum Basteln oder so zukommen zu lassen. Zudem haben wir eine Gebetsaktion (#prayforthem) gestartet, um für die Flüchtlingskrise und sonstige Ungerechtigkeiten in der Welt zu beten.
Meine restliche Zeit habe ich damit verbracht, zusammen mit den anderen aus dem Jahresteam hier im Lebenshaus in Unteröwisheim einiges wieder ein bisschen zu erneuern.

 

Wie es weitergeht:

Seit Mitte Juni bin ich wieder bei Familien unterwegs, auch wenn es etwas anders ist als davor und man immer auf Abstand achten muss. Auch wenn man die Menschen manchmal noch so gern einfach in den Arm nehmen würde, bin ich sehr glücklich und dankbar dafür, wieder die Begegnung mit ihnen zu haben.

 

Jetzt freue ich mich umso mehr auf die nächsten Wochen und auf hoffentlich noch viele gute Begegnungen.

 

Nora Köber

Ahmad's Geburtstagsfeier
Ahmad's Geburtstagsfeier