Jahresrückblick Freiwilligendienst 2018/19
Auf Wiedersehen, goodbye, adiós, إلى اللقاء…
Mein Jahr als Freiwillige im Projekt „Damit aus Fremden Freunde werden“ ist nun zu Ende. Und der Name dieses Projektes beschreibt gut, was dieses Jahr für mich bedeutet hat. Aus Fremden wurden Freunde und es fällt mir sehr schwer, jetzt zu gehen.
Damit aus Fremden Freunde werden. Ich war in Familien unterwegs, in internationalen Cafés, in Gemeinschaftsunterkünften… Und überall wurde ich mit offenen Armen begrüßt, ich habe unglaubliche Gastfreundschaft und auch Dankbarkeit erlebt, spannende und schockierende Geschichten gehört, viel gelacht und konnte auf eine ungezwungene Art und Weise unsere Sprache vermitteln. Ich hatte besondere und tiefgründige Gespräche, auch über meinen und den muslimischen Glauben und konnte viel lernen und auch einiges mitgeben.
Besondere Highlights waren für mich zum einen die Seminare, bei denen ich dabei sein und mitarbeiten durfte, wie beispielsweise das BISS, das Landesjungscharlager oder der Badentreff. Ein einmaliges und tolles Erlebnis war auch die Berlinreise Anfang März. Auch die verschiedenen Aktionen in Weingarten – wie das internationale Café, das Besuchen der Gemeinschaftsunterkünfte, das Straßenfest oder die Auftritte von taco – waren immer wieder schöne Ereignisse. Aber am Wichtigsten für mich waren und sind die Familien, die ich das Jahr über begleitet habe. Jede Familie war für mich ein Highlight und ein Privileg und ich will keine Begegnung missen.
Es gab entspannte und überfordernde Phasen; Zeiten, in denen alles wie am Schnürchen lief und Zeiten, in denen die Lebensgemeinschaft und meine Anleiterin Damaris mich erstmal wieder aufbauen mussten, weil meine Kräfte an ihre Grenzen gebracht wurden.
Ich bin in so vielen Bereichen meines Lebens gewachsen und sehe dieses Jahr als wunderbares Geschenk Gottes, denn in diesem Jahr habe ich nicht nur unglaublich viel gelernt, sondern auch herausgefunden, dass auch in meinem Beruf andere Kulturen eine große Rolle spielen werden und ich die Liebe Jesu auch in anderen Kulturen vorleben möchte.
Jesus – er ist der, der mir dieses Jahr überhaupt erst vor die Füße gelegt hat, und er ist der, der mich immer wieder ermuntert, neu auf Menschen zuzugehen und sie von ganzem Herzen zu lieben. Deswegen hat meine Arbeit mit Geflüchteten noch lange kein Ende, denn ich weiß, dass ich mich auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit und für Jesus für Menschen einsetzen will, egal ob mit Fluchthintergrund oder ohne.
Mirjam Gallenkämper