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CVJM Baden setzt Willkommenszeichen und fördert die Arbeit mit Flüchtlingen vor Ort

Situationsbezogene Hilfe anbieten
Die Zusammensetzung der Talkrunde versprach ein spannendes Gespräch beim Vorstände- und Verantwortlichentreffen des CVJM Baden: Susanne (Name aus Sicherheitsgründen von der Redaktion geändert) vom CVJM in Görlitz, Gründerin einer christlichen Schule in der türkischen Großstadt Gaziantep, in Ostanatolien an der türkisch-syrischen Grenze, Eric Yassir, ein vom Islam zum Christentum konvertierter Pastor und Leiter des Europäischen Instituts für Migration, Integration und Islamfragen in Korntal bei Stuttgart sowie Dr. Michael Zeiß aus Stuttgart, bis vor Kurzem SWR Chefredakteur Fernsehen, jetzt pensioniert.

 

Vorständetreffen

Dr. Michael Zeiß (links), ehemaliger SWR Chefredakteur Fernsehen, war einer der Gesprächspartner von Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden, beim Vorständetreffen in Unteröwisheim.

 

Es ging um das Thema "Damit aus Fremden Freunde werden - Orte der Gastfreundschaft und Hilfe für Geflohene“. "Viele CVJM's haben an ihrem Ort auch Flüchtlinge wohnen", sagte Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden. "Wir wollen uns deshalb der Aufgabe stellen, ihnen mit Gastfreundschaft zu begegnen und ihnen zu helfen, sich in Deutschland zurecht zu finden." Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Zuhörer die ungewöhnlichen Erfahrungsberichte und Statements der Gäste. "Wir müssen die Flüchtlinge integrieren", sagte Michael Zeiß, "sonst droht uns eine größere Krise. Dazu brauchen wir umsichtige Gelassenheit, Ausdauer, Nachhaltigkeit und Normalität, keine überstürzende Aufgeregtheit."

 

Vorständetreffen

Mit großem Interesse verfolgten die zahlreichen Zuhörer die Gesprächsrunde beim Vorständetreffen des CVJM Baden in Unteröwisheim.

 

 

Eric Yassir, einer der als Flüchtling schon angekommen ist in Deutschland, sagt: "Meine Familie im Nordsudan hat mich beerdigt, als ich Christ wurde. Für sie bin ich gestorben. Der CVJM hat eine große Chance, christlichen Glauben zu vermitteln, indem er ihn vorlebt. Denn die Religion spiele bei allen Flüchtlingen eine große Rolle, sei es der Islam oder sei es das Christentum. Religion ist nie Privatsache." In dem Umfeld von Krieg und Terror, von Machtmissbrauch und Unterdrückung arbeitet Susanne in ihrer Schule mit einem multireligiösen Team. "Menschen kommen ins Fragen", sagt sie. "Sogar ein Mitglied der Organisation 'Islamischer Staat', ein Vater eines Kindes in unserer Schule." Die Familien, die ihre Kinder zu Susanne in die Schule schicken, leben im Armenviertel von Gaziantep. Die Schule wird vom CVJM Schlesische Oberlausitz unterstützt, vom CVJM Baden und vom CVJM-Gesamtverband, durch Gaben und Gebet. "Nur so können wir den Betrieb aufrecht erhalten", sagt Susanne.

 

Vorständetreffen

Musikalisch wurde der Abend durch dei Musiker unseres neuen Projekts M3 (Musik-Mission-Mannheim) umrahmt

 

Als Fazit des Abends sagte Kerschbaum: "Wir müssen über unseren eigenen Glauben sprechen lernenund wir müssen den Menschen, die zu uns geflohen sind kreativ sowie situationsbezogen Hilfe anbieten. Das ist unsere große Aufgabe im Land." Zu Beginn der Veranstaltung gab es Grußworte durch den Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werkes Baden Oberkirchenrat Urs Keller sowie durch den Sozialdezernenten Peter Kappes aus dem Karlsruher Landratsamt.

 

Martin Stock